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weitere eindruecke: https://picasaweb.google.com/HanniKober/Das2Kochbegegnis#
HAUSAUFGABE IN DER KÜCHE
1. DIE FOLGE DER VORGESCHICHTE.
Die Einleitung des Projekts.
Ich mache ein Kochbuch.
Meiner Muttersmeinung nach, wäre es
wichtig, wenn ich mich in der Küche besser auskennen würde, und
lernen würde wie wichtig das Essen eigentlich ist.
Sie hat mir angeboten, dass sie mir alle
wichtigen Dingen vorbei bringt, die ich darüber kennen müsste.
So habe ich mich entschieden ein Kochbuch
zu machen.
Und sie macht auch mit.
Wir machen es zusammen.
Wir machen ein Kochbuch mit meiner Mutter
zusammen.
Also ich und Mutti machen ein Kochbuch.
Die gründlichen Informationen über
das Projekt
und das Realisationsprinzip des Projekts.
Wir haben 25 Rezepte gesammelt von solchem Essen die immer wochentags bei uns zu Hause normalerweise gekocht und gegessen wurden.
Alle Essen werden einmal von uns gefilmt,
während sie von meiner Mutter gekocht
und gleichzeitig mir erklärt werden.
Wir sind beide im Film, sie kocht und
erklärt mir alles und ich helfe mit.
Die Kochfilme fangen mit dem Anfang des
Kochprozesses an, mit der aufschneidenden Zwiebeln, Tomaten, Paprika, je
nach dem was wir gerade kochen und dauert so lange, bis das Essen fertig
gekocht wird.
Die Filmen zeigen den ganzen Prozess des
Kochens.
In dem fertigen Kochbuch.
Geplant ist, dass in dem fertigen Kochbuch
die Kochfilme mit den dazugehörenden Dokumentationen des Kochbegegnis
(Ereignis und Begegnung) gezeigt werden. Fotos, Bilder, Zeichnungen, Texte
und echte Rezepte sollen hineinkommen.
Das Kochbuchprojekt befindet sich noch
im Kochbuchprojektrealisationsprozess.
Meine Hausaufgabe.
Meine Mutter ist die Lehrerin und ich bin die Schülerin.
Meine Hausaufgabe ist, dass alle Essen, die in den Kochfilmen von meiner Mutter mir erklärt werden, einmal auch von mir gekocht werden, damit ich ihr zeige, dass ich es von ihr erlernt habe und es kann. Und bei jedem Essen muss ich es mit dem Bewusstsein tun, dass das Essen eins von den wichtigsten Dingen ist.
Das Kochbegegnis.
Die Aufgabe für mich ist das Kochbegegnis
zu halten und das Essenkochen zu schaffen.
Das Essen muss einfach geschafft werden.
Das Essen kann in verschiedenen Städten, Ländern, in öffentlichen Orten, Räumen, Galerien, Museen, Restaurantes, Büros gekocht werden oder an unöffentlichen Orten wie zum Beispiel bei einer bestimmten Person zu Hause, oder bei mir zu Hause. Eigentlich überall.
In dem Ort wo das Begegnis passiert wird
der Kochfilm mit meiner Mutter wo sie das Essen kocht und mir erklärt,
präsentiert: Für mich, für den Gast und den Zuschauer auch.
Für mich weil ich nach dem Kochfilm
koche.
Und für den Gast, weil er mir mit
helfen darf, wenn er mag.
In dem Ort wo das Begegnis passiert wird ein Tisch mit Stühlen hingestellt, wo ich und die Gäste das fertig gekochte Essen essen.
Der Gast.
Der Gast darf mitkochen, darf mir helfen. Aber der Gast muss mitessen.
Der Gast darf mir beim Kochen helfen, weil
ich mich noch nicht gut in der Küche auskenne.
Ich lerne es gerade.
Der Gast muss mitessen, weil meiner Muttersmeinung nach, eine von den wichtigsten Dingen beim Kochen ist, wenn man danach das fertig gekochte Essen zusammen miteinandern isst an einem Tisch.
Die Gäste können verschiedene
Personen sein: Bestimmte, eingeladene Personen oder einfach Personen die
sowieso an dem Ort sind.
In einer Galerie zum Beispiel kann ein
Zuschauer genauso der Gast sein, wie eine eingeladene bestimmte Person.
In einem Restaurant zum Beispiel kann
der Koch genauso der Gast sein, wie seine Gäste.
Und meine Mutter zum Beispiel kann auch
genauso der Gast sein, wie die Mutter von jemand anderem.
Die Performance in dem Kochbegegnis.
Das Kochbegegnis darf nicht geprobt werden.
Das Kochbegegnis darf nicht gespielt werden.
Das Kochbegegnis muss nicht genießbar
sein.
Das Kochbegegnis soll einfach so laufen,
wie es läuft.
Das Kochbegegnis darf interessant sein.
Das Kochbegegnis darf langweilig sein.
Das Kochbegegnis darf komisch sein.
Das Kochbegegnis darf lustig sein.
Das Kochbegegnis darf normal und profan
sein.
Das Kochbegegnis darf Alltägliches
und Besonderes sein.
Das Kochbegegnis muss einfach passieren.
Das Essen muss fertig gekocht werden.
Das Essen muss nicht genießbar sein.
Das Essen kann lecker sein.
Das Essen muss einfach geschafft werden.
Die Performance in dem Kochbegegnis ist, dass das gekochtes Essen von mir geschafft wird, weil ich nicht kochen kann.
Das Kochbegegnis hat schon einmal stattgefunden, im Interventionsraum in Stuttgart, es wurde gekocht und gegessen und das Alles gefilmt. Weiter angedachte Orte: Stuttgarter Kunstverein, Kunststiftung Baden-Württemberg, Oberwelt (Stuttgart), FKSE Budapester Kunstverein, Labor Galerie (Budapest),
2. DIE VORGESCHICHTE
Meine Mutter hat gesagt, dass man sich
schon vorbereiten muss für das richtige, schwierige Leben.
Man wurde nicht einfach so als fabelhafte
Frau raus in die Welt geboren.
Wir saßen in der Küche und aßen
ihren leckeren Kirschenkuchen.
Und sie sagte mir, dass man verschiedene
gründliche Dinge von Mutter lernen kann.
Zum Beispiel wie man sich hübsch
verkleiden soll, wie man tanzen darf, wie man sich mit anderen schön
unterhalten muss, wie man küsst, wie man kocht.
Fertig für das Leben.
Sie hat mir gesagt, dass ich fertig für das großes Leben nur so sein könnte, wenn ich gut in der Küche geworden wäre.
Sie hat es damals als sie noch Mädchen war auch so von meiner Oma gelernt. Sie meinte, gut zu kochen kann ein riesengroßer Vorteil sein.
Wie in der Schule.
Wir sitzen in der Küche und sie fängt an von den Rezepten zu erzählen. Ich habe Stift und Papier dabei und notiere alle wichtigen Informationen darüber, wie eine Frau kocht.
Sie sagt, dass das Essen eine sehr wichtige Sache für Alle ist, und man darf es nie vergessen. Sie hat unseren Kühlschrank immer voll mit Lebensmitteln, und achtet darauf, dass wir 3 Mal pro Tag genug Essen kriegen.
Sie erzählt, dass eine von den wichtigsten
Sachen ist, dass der Esstisch immer schön vorbereitet sein soll.
Saubere Tischdecke, am besten weiß,
das Salz, der Pfeffer und die Servietten dürfen nie fehlen.
Wichtig ist, dass man nie einen Topf auf
dem Esstisch tut. Das Essen soll immer aus einer großen schönen
Schale serviert werden, damit man allem, dem Esstisch, den Gästen
und sich selbst die Ehre gibt.
Die Gabel liegt an der linke Seite vom
Teller. Der Löffel und das Messer liegen an der rechte Seite vom Teller.
Und wenn man noch ein Glas Rot Wein auf
den Esstisch stellt, macht man nur noch schöner und gemütlicher
das Essen.
Der Tisch ist der wichtigste Ort.
Am wichtigsten ist aber, dass man zusammen
isst miteinandern.
Sagte sie.
Die Menschen haben immer um das Feuer gesessen.
Um das Feuer herum ist der Gemeinschaftsort
und da passiert das Gemeinschaftsleben.
Da sind die Menschen zusammen, da sprechen
sie, diskutieren über Dingen miteinandern.
Deswegen ist der wichtigsten Ort die Küche
und der Tisch.
Der Tisch und das Essen bedeuten Zusammenhalt.
Der Tisch ist der Ort und das Essen der
Akt für den Zusammenhalt.
Weil man nicht nur Sachen bespricht bei
dem Tisch sondern auch andere Menschen wahr nimmt.
Normalerweise ist das Abendessen das großte
tägliches Event für eine Familie. Und für jede.
Alle sollen ihren eigenen Platz bei Tisch
haben.
Der Vater, die Mutter, die Kinder und
die Gäste.
Und wenn es schon Kinder in der Familie gibt, soll man diese Gewohnheit schon von Anfang an ihnen beibringen, es soll ihnen ins Blut übergehen. So wird das Kind es auch weiter geben.
Ich habe 25 Rezepte gesammelt. Sie hat mir von 25 Rezepten erzählt.
3. DER HINTERGRUND
Fahrt mit Mutti im Zug.
Wir fahren nach Hause von Kovácsháza,
wo meine Großmutter geboren wurde.
Kovácsháza ist heute ein
aus einem Dorf herangewachsener kleiner Marktflecken, mit zwei Kirchen,
einer reformierten und einer katholischen. Es ist ein niedlicher Ort, mit
kleinen Gassen, Tanten und Onkeln. Es ist ein solcher Ort, wo Kinder gedeihen
und kleine Hunde auf den Straßen rollen. Ich bin nur sehr wenige
Male dort gewesen.
Wir sitzen einander gegenüber.
Ich decke den Tisch.
Meine Schwester hilft mir.
Suppen und flache Teller, Essbesteck, Serviette
unter der Gabel.
Weiße Tischdecke, die Familie sitzt
zusammen.
Mutti kocht sehr gut.
Die Würze ihres Kochens wird von
allen bewundert.
Mutti kocht gut.
Mutti kocht gut, weil sie es gern tut.
Sie mag kochen, weil sie essen mag.
Mutti kocht viel, weil sie hungrig ist.
Mutti kocht immer viel, weil sie hungrig
ist.
3 Gänge, Suppe, ein Fleischgericht
und Dessert.
Es ist jedes Mal sehr lecker.
Mutti nimmt immer zweimal.
Zweimal von der Suppe, zweimal vom Fleisch.
Ich habe sie gefragt, warum immer zweimal.
Sie sagte, weil sie Fleisch braucht.
Ich habe gefragt, ob sie noch Hunger hätte.
Sie hat nein gesagt.
Ich habe gefragt, warum sie zweimal nimmt.
Sie sagte, dass es sie befriedigt.
Sie wird gesättigt, wenn sie zweimal
nimmt.
Mutti schöpft allen, mir, meiner Schwester.
Wir greifen zu.
Mutti greift mit Freude der Suppe und dann
dem zweiten Gang zu.
Diesmal spricht sie kein Wort.
Sie achtet nur auf die Geschmäcke
und freut sich.
Sie schiebt die leckeren Bissen nacheinander
in den Mund.
Sie schiebt sie hinein und kaut begeistert.
Manchmal horcht sie sogar auf, nachdem
ein neuer Bissen in ihrem Mund landet.
Sie freut sich darüber, sie freut
sich sehr.
Mutti freut sich, wenn sie die leckeren
Bissen nacheinander in den Mund legen kann.
Muttis Meinung nach ist es befriedigend.
Mutti ist immer befriedigt, wenn sie isst.
Mutti ist jedes Mal befriedigt, wenn sie
isst.
Sie schluckt den letzten Bissen.
Sie schluckt den letzten Bissen und ist
nicht mehr hungrig.
Mutti schluckt ihn und denkt darüber
nach, was sie tun sollte.
Ob sie mit dem Essen aufhören oder
noch etwas nehmen soll.
Mutti gerät in eine schwierige Situation.
Mutti hat zwei Wahlmöglichkeiten.
Entweder hört sie mit dem Essen auf,
weil sie keinen Hunger mehr hat,
Oder sie nimmt noch welches, weil sie
nach einem neuen Bissen sehnt.
Sie nimmt nicht mehr, weil sie keinen Hunger
hat..
Sie nimmt, weil sie Hunger hat.
Sie nimmt nicht mehr, weil sie gesättigt
ist.
Sie nimmt noch, weil sie hungrig ist.
Sie nimmt nicht mehr, weil sie gesättigt
ist.
Sie nimmt noch, weil sie ungesättigt
ist.
Sie ist nicht hungrig, weil sie gesättigt
ist.
Sie ist hungrig, weil sie ungesättigt
ist.
Sie entscheidet sich wieder zu nehmen.
Sie nimmt noch einmal, weil sie ungesättigt
ist.
Ich habe Mutti gefragt, was sie am besten
möge.
Sie sagte Süßigkeiten.
Sie mag Süßigkeiten.
Sie ist von einer leckeren Cremeschnitte
aufgemuntert.
Sie ist von einer Himbeerschnitte mit
Schlagsahne aufgeregt.
Von zwei Cremeschnitten bekommt sie ein
befriedigendes Gefühl.
Von zwei Himbeerschnitten mit Schlagsahne
wird sie gesättigt.
Von zwei Cremeschnitten ist sie glücklich.
Von zwei Himbeerschnitten mit Schlagsahne
ist sie gesättigt.
Mutti zeigt immer, wenn sie ungesättigt
ist.
Mutti zeigt immer, wenn sie gesättigt
ist.
Wir sitzen einander gegenüber.
Mutti lacht.
Mutti streichelt mich am Knie von unten nach oben mit kreisrunden Bewegungen.
Andrea Éva Györi
12. 2010, Stuttgart
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