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constantin jaxy
> schattenbisse und zeitwischer <
die vieldeutigkeit des schattens ist besonders für bildende künstler eine herausforderung. körperlos, flüchtig, zweidimensional, ist er dennoch von beunruhigender dominanz, besitzt er zweifellos die fähigkeit, die dritte dimension zu füllen. präzises abbild des realen, verfremdet, übersteigert, konterkariert er die wirklichkeit. über die physik der gegenstände, die gewissheit der form setzt er sich hinweg und lässt das kleine gross erscheinen, macht hartes weich, gerades krumm und stumpfes spitz.
constantin jaxys arbeiten sind in diesem spannungsfeld zwischen wirklicher und schattenwelt angesiedelt, wo sie das ästhetisch reizvolle und formal anregende zusammenspiel von produkten der industriekultur und deren silhouetten ausloten. dabei macht jaxy die innere wahrheit unserer von technik und fortschrittsgläubigkeit gezeichneten lebenswirklichkeit wie im spiel als mahnende schatten an der wand und am objekt sichtbar.
zwar ist jaxys kunst schwarz-weiß, doch gewinnt sie eine beklemmende magie durch die unzähligen nuancen der hell-dunkel werte mit der skala von überhöhung und reduktion, durch überlagerungen, durch interpretierendes hinzufügen oder abstrahieren von details der sujets; eine magie, die den dingen entspringt, geschichte darstellt, zu geschichten und interpretierenden sichtweisen geradezu nötigt. wie der künstler zu den sachverhalten in unserer realen welt steht, ist über das medium seiner kunst ablesbar. jaxys werke sind durchdachte und durchlebte, durchgesehene und durchlittene zeugnisse der künstlichen lebensräume aus stahl und beton, stein, glas und kunststoffen, die uns umgeben.
alexander l. heil, karlsruhe