Hallo,
Leider konnte ich mich doch nicht gestern abend aufraffen; dann kam ein
Telefonanruf aus Amerika. Es hatte auch viel damit zu tun, daß heute eine
Prüfung in Excel Grundkurs stattfand: ausruhen, meditieren, Prüfung
machen...Es ging!
Die ganze Sache mit dem Hin und Her: wir sprachen davon...Es geht nicht! Dann
wollen sie, daß es geht...Das ist ein Malheur. Seit ich hier bin (29. Mai
1999) gehen ein mal im Jahr Reisen dorthin und zurück; Briefe, Emails: ich
soll doch dorthin wieder gehen! Es ist so schwierig! Nun noch der 11.
September, Terroristenangst, Panik, Vorsorge und Nachsorge usw. Was soll ich
tun? Muß das alles an mir hängen?
Am Montag ging ich also nach Frankfurt. Der Bus fuhr weder noch die U2 so
früh. Die Sterne standen schön am Himmel. Zu Fuß ging ich dann bis
Wilhelmsplatz. Auch da kein Anschluß per Schiene! Dann hoch zum Bahnhof
Cannstatt: ein Zug fuhr rechtzeitig auf den 5:08 in Stuttgart.
Der Zug war leer. Ein Kaffee im Bistro. Vorbei an Heidelberg, Mannheim (die
ich gut kenne), dem Odenwald, Frankfurt Flughafen (heute nicht!) bis
Frankfurt Hauptbahnhof: Auch ein Kopfbahnhof. Bei der DB Auskunft Information
auf Computerausdruck: wie kann man schnell in die Seismeyerstrasse kommen!
Mit dem Blatt auf in die Sbahn, Ubahn mit einigen Mishaps dann pünktlich um
8:00 Uhr morgens vor dem Amerikanischen Generalkonsulat. Dort der Ausweis,
die Einladung vom Konsulat für die neuen Fingerabdrücke, das Geld in der
Hand, 25 USD, die ich in unserem Hauptbahnhof am Tag zuvor gewechselt hatte:
es kostet dort Geld, seine Fingerabdrücke machen zu lassen...Dann an den
Natodrahtverhäuen vorbei, an denen deutsche SoldatInnen oder PolizistInnen
Wache stehen an den 2. Wachposten: Mein Sprüchchen konnte ich schon. "Ich bin
...und ich muß..." - "Room 21!" Sagte er barsch! Also durch die eiserne
Drehtüre hinein. Dann: ein Mann steht vor der verschlossenen Tür. Ich schaue
auf die Uhr: "Not eight yet..." Er schwieg. Wer war das? Mißtrauen...Dann
geht er durch die Tür. Ich hinterher. Drinnen: eine Kontrolle. Schon die
erste Wache reichte mir einen gelben Zettel, auf dem steht, was ich nicht
mitbringen hätte dürfen: Regenschirm, Aktentasche,Handy. Was nun? Der officer
durchleuchtete meine Aktentasche und sagte: "Sie haben da einen Regenschirm,
einen Handy und ein Taschenmesser drin!" "Yes Sir" Sagte ich und nahm diese
Gegenstände bereitwillig heraus und gab sie ihm. Er gab mir Kärtchen für 2
Gegenstände. Vielleicht haben sie den dritten subsummiert? Ich passierte die
3. Kontrolle. Innen drinnen suchte ich den Raum 21. Ich fand ihn. Es ist ein
Schalter. Ich wartete eine Weile und beobachtete AusländerInnen aller Art
davor. Ich blieb ruhig. Dann kam ich dran. Ich gab meinene Papiere von der 2.
Wache bei der officerin ab und erklärte...sie unterbrach mich mit den Worten:
"Wait!-You have to pay at the casier!" Also zahlen am Cashier...Ich ging vor
zu der Kasse und zahle nach einigem Warten mein Geld ein. Dann wieder warten.
Worauf? Unterwegs kaufte ich mir am Kiosk eine Süddeutsche, eine Tax. Ich las
Zeitung. Nach langem Warten wurde mein Name in dem quäkigen Lautsprecher
aufgerufen. Ich ging zu dem bezeichneten Schalter und hörte auf deren
Anweisungen. Es lief auf die Fingerabdrücke hinaus. Eine Dame kam aus dem
Hintergrund und öffnete ein Köfferchen. "Sie kriegen etwas schmutzige Finger"
Sagte sie und ich blieb dankbar. Sie half mir die Finger r i c h t i g  auf
die Karten zu drücken: 2 Karten mit jeweils 20 Fingerabdrücken: sie legte
großen Wert darauf, daß das Abrollen des Fingers nach rechts richtig
stattfand; auf jeder Karte wurden neben einzelnen Fingerabdrücken die
4-Fingerabdrücke rechts/links mit extra Daumenabdruck gemacht: die
Pappkartone sind weiß mit blauem Aufdruck.
Auf diese Karten (4 Stück) wurde ich aufgefordert mit Handschrift und ihrem
Kuli meine Passdaten zu Gewicht, Höhe, Augenfarbe und Rasse zu machen; das
tat ich.
Dann durfte ich gehen.
Viele liebe Grüße
Ellen
 

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